Wie lange musst du noch arbeiten? Pensionskrise als Chance

Durch das eigene Älterwerden komme ich vermehrt mit Menschen ins Gespräch, die über die „dritte Lebensphase“ nachdenken – die Zeit nach dem Berufsausstieg.

Für die einen ist die Pension das  Schreckgespenst schlechthin - sie hassen die Frage "und, wie lange musst du noch ..?" Für andere wieder ist die Pension seit vielen Jahren das ersehnte Ziel. Beides ist von unterschiedlichen, starken  Emotionen begleitet. Glücklich sind die Menschen, die mit konkreten Vorstellungen und Plänen freudvoll in die postberufliche Zeit gehen; einige lassen die Zeit danach einfach auf sich zu kommen, viele jedoch haben Angst davor oder empfinden Leere und Sinnlosigkeit im neuen Lebensabschnitt.

Ein Weg, sich aktiv mit dem Übergang in die neue Lebensphase zu beschäftigen, ist es, sich von einer außenstehenden Person begleiten zu lassen.

Als Coach bearbeite ich mit Klienten immer wieder Transitions-Themen, sei es der Berufs -Einstieg, -Umstieg oder eben -Ausstieg. Es ist wunderbar und erfreulich mitzuerleben, wie aus Krisen plötzlich etwas ungeahnt Neues herauswächst, begleitet von Erleichterung, Kraft und Inspiration. Ich bin überzeugt, dass in der Krise nährende Kräfte und Chancen für etwas lebendig Neues verborgen sind, die es zu heben gilt. 

Mein Lieblingsbild dazu ist jenes eines beackerten Feldes, das braun, brach und trostlos daliegt. Die Ernte ist eingebracht, die Scholle wölbt sich trocken und geruchlos. Doch mit der Zeit, nach etwas Regen und Wärme ist bei genauem Hinsehen ganz zarter, duftiger Flaum zu entdecken, der sich durch gute Pflege in saftiges Grün verwandelt. 

Sehnsucht

Vor Kurzem hatte ich eine neue Änderungsschneiderei ganz in meiner Nähe entdeckt und war mit den bisherigen Näh-Ergebnissen sehr zufrieden, weil präzise und schnell. Deshalb brachte ich meine Yogahose zum Kürzen hin.

Der kleine Kundenraum war leer, ein dichter Vorhang ließ keinen Blick in die Nähstube zu.

Zwar sah ich nichts, doch umso intensiver waren meine Ohren beschäftigt. Sehr laute, für mich nicht ganz zuordenbare, aber eindeutig Musik aus dem Nahen Osten erweckte Erinnerungen an Zeiten, die mich öfter in diese Länder brachten.

Der Schneider kam aus der Nähstube nachdem er die Musik leiser gemacht hatte, begrüßte mich freundlich und verbindlich wie immer. Ein einziger Satz von mir löste etwas bei ihm aus, das mich zutiefst berührte: „Woher kommt diese Musik?“ 

„Es ist kurdische Musik“, meinte er und ergänzte: „Die Kurden müssen jetzt ...“ Er fuhr nicht fort. In seinem Blick standen Wehmut, Trauer, Heimweh, Melancholie, Sehnsucht. Es brauchte kein Wort mehr – tiefe Empathie in mir ohne zu wissen wofür genau. Das braucht es in dieser tief berührenden menschlichen Begegnung auch nicht. 

Abenteuer Zivilcourage

Wer im Untergeschoss des Wiener Jonasreindl öfters auf eine Straßenbahn wartet, kennt mit großer Wahrscheinlichkeit den Schwarzafrikaner. Mit viel Witz, Humor, Lachen und sogar Reimgesang versucht er, die Zeitschrift „Augustin“ an den Mann oder an die Frau zu bringen. Der Verkauf gelingt nicht immer. Was ihm fast immer gelingt, ist ein Lächeln auf die arbeitsmüden Gesichter zu zaubern.

Es ist dies ein vertrautes, tägliches Szenario. Vor Kurzem jedoch bekam dieses Bild eine etwas andere Färbung.

Ein offensichtlich stark alkoholisierter Österreicher so um die 50 in eher verwahrloster Kleidung, torkelt lallend auf den Magazinverkäufer zu, attackiert ihn verbal, dann mit Gesten.  Handgreiflichkeiten seitens des Alkoholisierten scheinen zum Greifen nah.

Der Afrikaner reagiert diplomatisch mit Freundlichkeit, Lächeln, Witz. Solange, bis es nicht mehr geht. „Stopp, go away, I don’t want you to touch me“. Laut, klar, deutlich signalisiert er sein NEIN ohne Gegenaggression. Ich zolle ihm großen Respekt für diese Art, sich zur Wehr zu setzen.

Die Schar der Straßenbahnwartenden, regungslos und gaffend, erwartet wahrscheinlich ein Spektakel, das sie ihren Angehörigen sensationslüstern erzählen können. Die ZIB1 Nachrichten sind nichts dagegen!

Gedanken schießen mir durch den Kopf – wie ist das nochmal mit Zivilcourage? Angreifer – Opfer – Zuschauer, das fatale Dramadreieck! Die Devise zum Weg aus dem Dilemma lautet: Nicht zuschauen, nicht wegschauen – sondern einmischen !!

Die Angriffe des Betrunkenen verdichten sich. Mir reicht es, ich  greife ein. Gehe entschlossen und mit Herzklopfen zwischen die beiden Männer, komme dem Betrunkenen so nah, dass sein Atem mir den meinen verschlägt. Weise ihn durch Worte und Körpersprache zurecht und bedeute ihm, das Weite zu suchen. „Gehen Sie weg, lassen Sie den Mann in Ruhe!“

Sichtlich überrascht kommt er kurzzeitig in einen nüchternen Zustand. „Sandler, du bist ein Sandler“ ruft er dem Zeitungsverkäufer noch nach bevor er davon torkelt.

Er tut mir leid. Mit der Sandlerzuschreibung hat er wohl unbewusst auf sein eigenes Los hingewiesen.

Aus soziologischer Sicht ist es nicht ungewöhnlich, dass jemand versucht, seine Hoffnungslosigkeit zu verringern, indem er sich über andere erhebt– wie z.B. über einen Augustin-Verkäufer aus einem fremden Land. Ein verzweifelter Versuch, Ehre und sozialen Status zu verteidigen und sich einzureden: . „Es gibt da welche, die noch weiter unten sind als ich...“

Zufrieden mit meinem Einsatz warte ich auf die Straßenbahn. Aus einiger Entfernung höre ich den Zeitungsverkäufer laut ein Lied pfeifen. Wahrscheinlich beruhigt er sich damit. Meine Straßenbahn fährt ein. Auf meiner Schulter spüre ich eine leichte Berührung. Ich dreh mich um und sehe in ein dunkles Gesicht mit einem breiten, weißen Lächeln und einem unendlich tief dankbaren Blick, der weit über das hinaus geht, was meinem bescheidenen Einschreiten gebührt.

„Thank you, thank you so much“. Ein tiefe Rührung überkommt mich, ich lächle zurück. Passende Worte finde ich keine.

In der Straßenbahn wird mir warm ums Herz. Courage kommt von coeur – Herz, genau das ist es, was ich spüre. Ich bin überzeugt: Zivilcourage setzt Zeichen, reguliert gesellschaftliche Missstände, ist menschenverbindend, sinnstiftend und zu guter Letzt: Sie stärkt mich selbst und tut meiner eigenen Seele wohl. 

Es ging doch gut, was ging denn schief?

Fanita English wählte diese Aussage als ansprechenden Buchtitel. Ja, wir kennen das: Früher war es anders, besser; was ist denn schief gelaufen? Schwer zu sagen, die Dinge nehmen ihren Lauf, verändern sich oft unmerklich, können nicht mehr dingfest gemacht werden. Es kommt zu Schuldzuweisungen oder Schuldgefühlen, beides unterstützt die Konfliktdynamik.

Einem Konflikt liegt meist ein Kern, eine schiefgelaufene Situation zugrunde. Gelingt es, den Kern aufzuspüren, ihn von allen Seiten zu beleuchten und sogar beschreibbar zu machen, so darf ich gratulieren! Der wichtigste Schritt zur Konfliktbereinigung ist getan!

Ein Beispiel: Die Arbeitskolleginnen Andrea und Naomi liegen sich ständig in den Haaren, verbeißen sich in gegenseitiger Ablehnung und Boykott. Früher war es anders. Sie waren ein gutes Team, arbeiteten erfolgreich am Aufbau ihrer Abteilung und waren auch privat befreundet. Als Naomi zur Leiterin des Teams bestellt wurde, war das keine Überraschung. Es wurde gefeiert, aber irgendwas stimmte nicht mehr. Neid? Missgunst? Misstrauen?

In der Mediation kam der Kern des Konflikts zu Tage. Es war so, als ob man einen eingezogenen Schiefer mit der Lupe entdeckte, der dabei war, sich schön langsam zu entzünden.

Nein, Andrea war nicht neidisch oder missgünstig, sie selbst will gar keine Führungsposition. Das wusste Naomi. Deshalb sah sie keine Notwendigkeit, Andrea von ihrer Bewerbung zu informieren. War eh alles klar! Andreas Verständnis von Freundschaft ist es jedoch, an Entscheidungen der Freundin teilhaben zu können, als erste informiert zu sein, mit ihr die Vorfreude zu teilen!

Das alles ausgesprochen und gegenseitig neugierig zugehört, war der Weg zur Erneuerung der Freundschaft frei. Steve de Shazer würde sagen: „Simple but noch easy!“

Wenn's draußen still ist, wirds innen laut

Dieser Spruch ist Zum-auf-der-Zunge-zergehen-lassen, oder? Er regt zum Nachdenken an. Ruhe klingt wohltuend nach ausruhen, gemütlich ein Buch zur Hand nehmen, Zeit haben für was auch immer. Stille jedoch kann gefährlich werden, denn sie ist mehr als Ruhe, hat so etwas Fundamentales. Wenn’s draußen still ist, verselbständigen sich eigene Gedanken, man wird sich selbst vorgeführt. Zurück gespiegelt ins Innere wo Stimmen sich melden, Botschaften überbringen. Im Inneren, wo reges, ungelebtes Leben steckt, das wegen externer Ablenkungsmanöver oft ein kärgliches Dasein fristet.

In der Stille gibt es viel Spannendes zu erleben, bei Schweigeexerzitien z.B., über die ich mich nebenher gesagt, noch nie getraut habe, aber jedesmal ganz neugierige Ohren und Augen bekomme, wenn davon berichtet wird. Ein wohlig gruseliger Schauer überzieht mich bei dem Gedanken, einmal so ganz mit mir alleine in der Stille zu sein und neugierig zu hören, was das ICH dem ICH zu sagen hat. Seine eigene Zuhörerin sein, gespannt auf Neues aus der Innenwelt, auf Klärendes, Keimendes, Tönendes.

Vielleicht auch einmal das Seelenkonto ausmisten, auf dem sich im Laufe der Zeit Frust, Enttäuschung aber auch Schuld angehäuft haben? Wie wärs mit dem Ausgleich des emotionalen Schuldenbergs und eine nächstenliebende Tat setzen? Reicht das oder wollen wir sonst noch reinen Tisch machen, dort wo wir enttäuscht oder verletzt haben?

Das klingt ja wie der reinste Seelen-Frühjahrsputz. Mit glänzend frischen Wangen erfreut sich die Seele über die neue, frische Stimmungslage.

Im Resümee scheint es gar nicht so schlimm, sich hin und wieder auf Stille einzulassen. In kleinen Dosen genossen durchaus fruchtbar. Es muss ja nicht gleich eine Woche Schweigeexerzitien sein. Obwohl: Ich bekomm schon wieder neugierige Ohren und Augen …

reizende beobachtung

Konzertbesuche bescheren uns üblicherweise Genuss für die Ohren. Die Augen allerdings sind selten ganz ausgelastet, die Blicke streunen in der Gegend herum. Hin und wieder stößt man sogar auf interessant-amüsante Nebenschauplätze.

Es ist Sommer. Die Kleidung der Kulturlauschenden ist den Temperaturen angepasst und auf das Notwendigste beschränkt. Nach der Pause. Es ist noch wärmer geworden, zudem hat die attraktive Sängerin den ZuhörerInnen mit ihrer Darbietung gehörig eingeheizt. Die Dame vor mir hat ihre Jacke abgelegt, der Schnitt ihres Kleides eröffnet den Blick auf ein makelloses Rückendekolleté. Keine sonnenverbrannte Haut, kein gekrümmter Nacken. Ein auch für mich als Frau absolut ästhetischer Anblick. Den hat auch der ältere Herr neben mir entdeckt. Er lässt seinen Blick immer wieder mit Genuss darüber streifen und freut sich offensichtlich daran. Hin und wieder streicht er mit der Zunge über seine Lippen. Seine Gedanken bleiben mir verborgen. Das ist gut so. Ich hab ohnedies schon zuviel beobachtet und komme mir wie ein Eindringling vor.

Eine heimliche, reizende Beobachtung sehr menschlicher Regungen, die mich berühren.

lauschen in der straßenbahn

Einer meiner Grundsätze ist es, in öffentlichen Verkehrsmitteln den Telefongesprächen von anderen bewusst nicht zu lauschen. Ich lasse mich in die Intimitäten anderer Menschen nicht hineinziehen. Das funktioniert eigentlich ganz gut.

Ganz selten passiert es, dass meine Aufmerksamkeit aber doch geweckt wird: Eine Frau zwei Sitzreihen hinter mir stellt sich in uneingeschränkter Lautstärke telefonisch als Coach zur Verfügung: „Du sollst es ihm doch endlich sagen. Ich mein ja nur, eigentlich hat er das verdient. Du wirst schon sehen, dass er dann einlenkt.“ Großzügig gibt meine Fahrgastnachbarin ihre Ezzes an die Telefonpartnerin ab, die offensichtlich mit einem Problem zwischenmenschlicher Art konfrontiert ist. Die Einwegkommunikation dauert ca. drei Stationen lang. Dann reißt sie ab und die ratgebende Sprecherin wirkt plötzlich beleidigt. „Ich hab ja bloß gemeint…, du musst das ja auch nicht machen …. Du hast mich ja angerufen und mir dein Leid geklagt. In Wirklichkeit willst du gar nicht wissen, was ich dir rate. Wozu rufst du mich dann an!“ Gekränkt beendet sie das Gespräch, in dem sie ihr Letztes gegeben hat. Sie tut mir leid, weil ihr Engagement so gar nicht angenommen wurde. Vielleicht kommt sie zur Einsicht, dass Zuhören und Nachfragen meist hilfreicher ist als Zureden und erinnere mich an den aussagekräftigen Spruch: „Ratschläge sind Schläge“.

der innere schweinehund hat gesiegt

Es gibt immer Mittel und Wege, sich selber auf die Schliche zu kommen. So geschehen bei einer Schneeschuhwanderung, die ich alleine unternahm. Eigentlich sollte es schon Frühling sein. Doch der Winter wollte noch nicht aufgeben und zeigte sich von seiner kalten Schneeseite. Lufthungrig hinaus, dem Wetterunbill zum Trotz.

Auf zwei Drittelhöhe meines tatsächlich geplanten Gipfelziels ertappe ich mein inneres Team bei einer Diskussion. „Umdrehen, es wird neblig, außerdem der Wind – ekelhaft!“ warnt mein Sicherheitsbedachter. Bestätigung von der Gesundheitsbeauftragten: „Ja, genau. Außerdem die Grippe ist noch nicht lange her, bitte nicht überfordern!“ Darauf die Sportbegeisterte: „Nutze den Winter, es ist so schön und kräftig die Muskulatur und die Lunge!“ „Na geeeh, dann wird es so spät und du willst noch was arbeiten, wie soll sich das alles ausgehen!“ (Die Zeitmanagerin).

Ich lausche lächelnd. Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Er hat mich wieder mal überrumpelt - der innere Schweinehund! In blitzartiger Abfolge hat er sich verschiedene Kostüme umgehängt und mit ihren Zungen gesprochen; als Gesundheits-, Sicherheits- und Zeitapostel. Er weiß, dass ich seinen echten Argumenten nicht viel abgewinnen kann. Sie lauten: „Na geeeh, samma doch faul und machma heute einmal nichts.“

Für heute hat er gewonnen - zurück ins haus und hinein in den lazy Sunday afternoon! Schöööön!

alltagsbeobachtung

Eine ganz normale Fahrt in der U6. Der U-Bahnzug ist ziemlich voll besetzt. Bei einigen Fahrgästen ist zu erkennen, dass sie auf einen frei werdenden Sitzplatz warten. So auch ein junger Mann um die 20 - Rastazöpfe, Piercings, in sich gekehrter Blick, coole Kleidung, coole Körperhaltung.

Station Alserstraße: Ein Sitzplatz wird frei. Er peilt ihn an. Ich auch. Als er es bemerkt, deutet er mir mit einer freundlichen Geste an, dass er mir den Sitzplatz überlässt. Ich bedanke mich mit einem Lächeln und denke mir: Traditionelle Schule genossen! Und revidiere mein Vorurteil. 

Station Thaliastraße: Ein Sitzplatz wird frei. Er peilt ihn an. Eine zugestiegene Dame auch. Als er es bemerkt,  blickt er die Dame an und zeigt auf den Sitz. Sie: "Was ist dort?" Er: "Ein Platz für Sie." Sie blickt überrascht und gleichzeitig skeptisch auf den Sitz und nimmt dann Platz. Vorurteil revidiert?

Ich erinnere mich an eine Aussage, die ich vor kurzem von einem Jugendforscher gehört habe: Für die heutige Jugend grenzt es an Rebellion, älteren Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln Platz zu machen. Ich mag rebellische Jugendliche.

innere grabenkämpfe

Und wieder einmal fordern sie mich heraus: Die inneren Streithähne. Oft schon beruhigt, brechen altbekannte Meinungsverschiedenheiten doch gelegentlich wieder hervor. Diesmal sind Ehrgeiz und Lebensfreude sich in die Wolle geraten.

"Du musst deinen eigenen Ansprüchen gerecht werden, nur 150% Erfolg sind mir genug, denn erst dann bist du wirklich gut! Du musst für alle Eventualfälle vorbereitet und außerdem die Beste sein!" predigt die Eine.

"Dieser Erfolg ist mir nicht wichtig genug für den Einsatz, den er dazu braucht. Kennst du nicht die 80:20 Regel? 80% des Erfolgs ist mit 20% Aufwand zu erreichen. Je mehr du darüber hinaus willst, kostet es dich exponential höheren Einsatz und Energie. Willst du wirklich alle Energie in deine Arbeit stecken? Und alle anderen Lebensbereich unterversorgt auf der Strecke lassen? Willst du das wirklich? Denk doch mal logisch darüber nach! In unserem Lebensplan stehen neben der Arbeit auch noch andere Bereiche mindestens gleichwertig auf der Wichtigkeitsskala." entgeget die Andere.

Ich unterbreche das Gerangel und gebe der Lebensfreude diesmal recht. Weniger verbissener Aufwand bringt mehr Freiheit, Lockerheit, fordert die Flexibiliät und bringt mehr Freude - auch an der Arbeit.

experiment am mountainbike

Hin und wieder kommt es vor, dass ich meine Lieblingsstrecke im steirischen Joglland mit dem MTB alleine hinaufradle. Vor kurzem, als es wieder einmal soweit war, habe ich mir die Zeit mit einem Experiment vertrieben. Der Ausgang war verblüffend und für mich der Beweis für erfolgreiche Antizipationsfähigkeit des Gehirns. Probieren Sie es auch einmal aus!

Also, ich radelte stetig bergauf. Auf dem Weg vor mir befinden sich kleine Hindernisse wie z.B.  Stein, Rinne, Grasfläche, Kuhflade, Pfütze o.ä. Ich lenkte kurz meine  Aufmerksamkeit  auf ein x-beliebiges dieser kleinen Hindernisse in ca. 10m Entfernung. In meiner Vorstellung legte ich fest, wie ich das Hindernis nehmen möchte: Links vorbei, rechts vorbei, mitten durch oder drüber. Und dann wieder weg mit der Aufmerksamkeit.

Und nun das Erstaunliche: Egal, wo ich mich grade befand - das Fahrrad steuerte zielsicher und scheinbar von selbst, auf allen Fälle jedoch ohne bewussten Eingriff ins Lenkmanöver auf das Hindernis zu und nahm es so, wie ich es mir kurz vorher vorgenommen hatte.

Nach mehrmaligen Versuchen wusste ich es: Nein, es war nicht die Aneinanderreihung von Zufällen. Es funktioniert und ich leite die generelle Erkenntnis ab: Das Ziel, das ich mir vorstelle und visualisiere, erreiche ich auch - wie von selbst!

Ich lade Sie herzlich ein zu diesem Experiment. Sollten Sie nicht Mountainbiken, so haben Sie nicht Pech (oder Glück!) gehabt. Probieren Sie der Macht Ihrer Gedanken auf einem anderen Terrain aus. Und wenn Sie Lust haben, schreiben Sie mir Ihre Erfahrungen - das würde mich freuen!

ordnung und freiheit als konfliktregler

Das Entstehen von Konflikten kann durch vielerlei Humus begünstigt sein. Einen sehr guten Nährboden für emotionale Entzündungen bieten nicht vorhandene oder unklare Ordnungsstrukturen. Meine beruflichen Erfahrungen als Konfliktcoach bescheren mir diesbezüglich immer wieder (positive) Überraschungen. Oft werde ich von AuftraggeberInnen zu Teams gerufen, um Streit zu schlichten, der als höchst eskaliert erlebt wird. Als Grund für die Konflikte werden meist persönliche Grabenkämpfe und Unterschiede in der Persönlichkeit der KonfliktpartnerInnen  genannt. 

In der Arbeit mit dem jeweiligen Team zeigt sich dann sehr schnell, wo der Hase im Pfeffer liegt. Persönliche Differenzen und unterschiedliche Persönlichkeiten spielen wohl eine Rolle, sind aber oft nur ein Symptom und nicht der Kern der Sache. Sehr oft liegt der Grund für Missbefindlichkleiten bei einem unausgewogenen Verhältnis zwischen Ordnung und Freiheit im Arbeitsumfeld. Sind Strukturen zu vage oder zu rigide?  Abläufe nicht geregelt oder starr? Zuständigkeiten nicht geklärt oder ausschließlich?

Konfliktsituation entspannen sich meist rasant, wenn diese Themen geklärt werden und jene Lösungen erfahren, die das jeweilige Team als passend empfindet. Ob es dann weniger oder mehr Strukturen und fixierte Abläufe gibt, oder Verantwortungsbereiche fließend ineinander übergehen, ist nicht so wichtig. Wo die richtige Balance zwischen Ordnung und Freiheit liegt, bestimmt das Team und sein relevantes Umfeld. 

Wie sehr brauchen wir wirklich Ordnung in unserem Leben? Wäre es nicht viel spannender und lebendiger, in totaler Freiheit und Spontanität zu leben? Diese Frage ist durchaus interessant zu diskutierten: Wieviel Freiheit - wieviel Ordnung braucht der Mensch?

Ich bin mir des Ergebnisses solcher Diskussionen sicher. Die Antwort wird sein: Ohne Ordnung keine Freiheit und keine Freiheit ohne Ordnung.

das unausgesprochene ist am meisten wirksam

Vom neuesten Lesemarathon "Paulus Hochgatterer, Das Matratzenhaus" aufgewacht, literarisch gesättigt, thematisch betroffen...  Viel ist in Erinnerung geblieben, muss noch nachgedacht und verdaut werden. 

Einen Hochgatterer-Satz aus diesem Buch stelle ich in den Mittelpunkt dieses Blogs: "Das Unausgesprochene ist am meisten wirksam". Kräftig, diese Aussage und gut anwendbar für Konfliktmanagement:  Wenn etwas Störendes, Bewegendes, Unangenehmes nicht an- und  ausgesprochen wird, verschwindet es von der Oberfläche. Es ist trotzdem nicht weg. Es geht in den Untergrund und arbeitet von dort aus - als Untergrundkämpfer sozusagen. Der unangesprochene Konflikt wird sozusagen zum Guerillero. Er umfängt mich, beseelt mich und agiert sich in allen möglichen Situationen aus - wird wirksam. Und längst ist es nicht mehr das Thema, das mich ursprünglich störte. Vielmehr tun sich unzählige Beweise dafür auf, wie recht ich hatte mit meiner ursprünglichen Einschätzung des anderen ohne dessen Meinung dazu zu hören.  Das Verhalten gegenüber meinem Konfliktpartner verändert sich und orientiert sich nur an meiner Gedankenspirale.    

Erinnert das nicht an die Watzlawicksche Gleichung vom "Mann mit dem Hammer" (in: Paul Watzlawick, Anleitung zum Unglücklichsein)? Die eigenen, ständig um ein Thema kreisenden Gedanken schaffen ein Konstrukt von Wirklichkeit, das völlig unhinterfragt bleibt und zu für andere völlig unerklärlichen Aktionen führt. Das Schlimmste daran ist, dass Konflikte sich verhärten, eskalieren und Lösungen ausbleiben.

streiten - und dann?

Kürzlich gab es im Freundeskreis eine Diskussion über richtiges Verhalten in Konflikten. (Eigenartig, dass diese Themen immer in meinem Beisein auftauchen smile). Die einhellige Meinung war, dass passendes Verhalten im Konflikt sei, nicht laut und emotional zu sein. Auf meine Frage hin, ob denn das realistisch erreichbar sei, bekam ich die Antwort, dass die werten DiskutantInnen sich deswegen nicht als gute Konfliktlöser verstehen, weil es ihnen eben nicht gelingt. 

Ist des denn tatsächlich so, dass es das Ziel in Konflikten ist, keine Emotionen zu haben? Mitnichten! Emotionen sind unweigerlich mit Konflikten verbunden, sonst wären sie keine. Und es ist auch nur allzu menschlich, dass der Druckkochtopf seinen Dampf einmal ablassen muss. In der Emotion wäre eine logisch-sachliche Diskussion auch überhaupt nicht möglich. Wir sind stark im limbischen System, der Emotionszentrale unseres Gehirns gefangen. Die Klärung muss zuerst hier passieren um danach wieder Kontakt zu unserer Denkzentrale, dem Großhirn, herstellen zu können.

Deshalb: Kein schlechtes Gewissen, wenn sich Streit entfacht. Das ist normal und sogar wichtig. Entscheidend ist, wie wir nach dieser heißen Phase unseres Konfliktes weitertun. Es gibt bekanntlich Menschen, die gerne streiten, weil dann die Versöhnung so schön ist. Auch ein Anreiz!

mein baby

Wir haben alle unsere Babys. So hoffe ich zumindest! Denn wie sinnlos erschiene mir ein Leben ohne das Gebären von Ideen, Zielen und Projekten. (Gott lob sind wir, egal ob Mann oder Frau,  in dieser Hinsicht bis zum Ableben im gebärfähigen Alter).  

Doch beleuchten wir einmal die Tatsache, dass alle diese Babys auch einmal in die Jahre kommen, sich entwickeln, sich zwangsläufig vom "Creator" abnabeln müssen um sich weiter zu erneuern zu können. Sie finden wie Menschenkinder neue Freunde und PartnerInnen, die sie zur Entfaltung brauchen. Das ist Leben, das ist Vitalität. Nicht Muttersöhnchen oder Vatertöchterchen bleiben. Nein, hinaus in die Welt, sich erweitern, verbreiten, vermehren...

Und was ist mit den ErzeugerInnen? Irgendwann sie bilden die "Ground control", die Anlaufstelle für Grundsatzfragen. Ihre Aufgabe ist es, das  entwachsene Baby frei zu lassen, sich an seiner Entwicklung zu freuen, und zu wissen, dass ein Teil von ihnen weitergetragen wird. Simple but not easy!

 Mit dem Grundkonflikt "jung vs. alt"  oder "bestehendes vs. veränderung" schlagen sich viele herum. Wie sieht die Lösung aus? Schön, wenn es eine eindeutige Antwort gäbe. Am bestn ist es wohl, die Lösung für den konkreten Fall individuell zu finden. In Vereinen z.B. hat man die Funktion des "Ehrenpräsidenten" kreiert. Er hat nichts mehr zu sagen und wird trotzdem in Ehren gehalten. Schlecht?

richtig oder falsch?

Es ist einfach so, dass ich manchmal von Ungeduld befallen werde. Menschen, die zu ausschweifend reden schaffen es, aber auch jene, die nie auf den Punkt kommen. Sie bringen mein Blut zum Kochen. Jede ihrer Antworten wirft neue Fragen auf, die wieder nicht erschöpfend beantwortet werden. Ich komme mir vor wie Zappelphilipp, der nicht ruhig sitzen kann, möchte am liebsten meinem Impuls folgen, weglaufen und dabei laut schreien.

Was sagt das jetzt aus? Wer macht es richtig, wer macht es falsch? Das ist die  klassisch westliche Sichtweise. Wenn einer recht hat, muss der andere im Unrecht sein. Dieses Gedankengut herrscht nicht überall vor. In der östlichen Denkweise kennt man das nicht. Dort ist man überzeugt, beide Teile ergeben das Ganze. Ein schöner Gedanke, der sich durch die systemische Sichtweise zieht. Jede Ausprägung ist immer Teil eines ganzen Systems. Verändert sich ein Teil, so verändert sich das ganze System.

Was heißt das jetzt in Bezug auf meine Ungeduld gegenüber ausschweifend redenden Menschen? Ich kann es nicht sagen. Wahrscheinlich müsste ich gegen-schwafeln. Ja, das wäre die Idee und gleichzeitig eine gute Redeübung auf einem ungewohnten Parkett! Ich mach mich selbst zur Rednerin! (Wenn mir nur genug einfällt...)

alltagsbegegnungen

Haben Sie sich auch schon oft die Frage gestellt: Warum ist manche Begegnung mit anderen Menschen erfolgreich und manche nicht? Um ehrlich zu sein, mir drängt sich diese Frage meist dann auf, wenn die Begegnung nicht erfolgreich war.

Zu dieser Frage ist mir wieder einmal meine alte Leidenschaft, Erving Goffman, in den Sinn gekommen. In seinen zahlreichen soziologischen Büchern erklärt Goffman soziologische Phänomene bis ins kleinste Detail. Eines davon ist die "Präsentation des Selbst" im Alltag und seine Auswirkungen. Er geht davon aus, dass unsere Selbstpräsentation im Alltag mit einer Theaterinszenierung verglichen werden kann. Das hat schon was, wenn ich mir das selbstkritisch und beobachtend überlege...

Nach Goffmann stimmen wir unsere "Darstellung", wie er es nennt,  auf die jeweilig anwesende Gruppe von "ZuschauerInnen" ab und lösen damit deren Reaktionen aus. Welche Reaktionen das sind, bleibt jedoch  immer im Bereich der Vermutung. Fazit: Wir selbst gestalten unsere sozialen Begegnungen in höchstem Grade selbst - sei es bewusst oder unbewusst. 

Bezogen auf die Ausgangsüberlegung könnte man sich vornehmen: Bei der nächsten, sich bietenden Gelegenheit überlege ich verstärkt, was habe ich dazu getan, dass diese Begegnung so und nicht anders verlaufen ist. Das gibt mir die Chance, in folgenden Situationen Gelungenes zu verstärken  und nicht Gelungenes forthin zu vermeiden.  (Vielleicht verlangt aber grad die kommende Situation ein völlig konkträres Verhalten - wer weiß das schon? smile) Sind menschliche Begnungen nicht spannend?

website-vandalismus

Es schockt, wenn man seine eigene Website öffnen will und erkennen muss, dass sie Vandalen zum Opfer gefallen ist. Alles weg, über Nacht. Ein  Heuschrecken- Kahlfrass vom Feinsten. Keine Webpräsenz, keine mails mehr.

Es würde nicht zu mir passen, die TäterInnen ganz ohne nachzudenken zu verurteilen. Vielmehr interpretiere ich die vandalistische Aktion als Ausdruck für ungelöste Konflikte des Zerstörers.  Der Schlag gegen Unbekannte stellvertretend für den unbewältigten oder verlorenen Kampf mit einem Konfliktpartner. Das ruft mein Mitgefühl auf den Plan. Mir tut jemand leid, der sich nicht anders als mit Gewalt artikulieren kann.

Und es bestärkt mich in meinem beruflichen Engagement, Menschen Möglichkeiten zu zufriedenstellenden Konfliktlösungen zu eröffnen.  

mobbing am arbeitsplatz

Podcasts erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. In kurzer Zeit kann man sich die wichtigsten Informationen zu einem brennenden Thema holen - und sich entscheiden, will ich mich näher mit der Thematik beschäftigen entscheiden oder halt nicht. 

Im Auftrag des WIFI Wien hat ein Produzent von Podcasts einen Beitrag mit mir gestaltet: Hilfe, wie gehe ich mit Mobbing in der Arbeit um?  Als Coach und Mediatorin habe ich immer wieder mit Mobbing zu tun: Bei der Präventionsarbeit in Schulen und in Betrieben, im Einzelcoaching mit Betroffenen, die sich den perfiden, systematischen Feindeseligkeitern ihrer KollegInnen und auch Vorgesetzten nicht mehr länger ausliefern wollen.  Die Erfahrung zeigt: Es wird offensichtlich mehr gemobbt als uns bewusst ist!

Im Podcast kommt auch ein ehemaliges Mobbingopfer zu Wort, das heute - nach mehreren Jahren - noch immer mit den Folgen kämpft. Ein wichtiger Spiegel für Mobbingopfer und MobberInnen, die sich selbst oft gar nicht bewusst sind, welche Auswirkungen die zigtausenden "kleinen" Bösartigkeiten haben.

Verspüren Sie Mobbing an Ihrem Arbeitsplatz? Dann beginnen Sie so rasch als möglich mit Gegenmaßnahmen. Das gilt für Gemobbte, für "Zuschauer" und Führungskräfte, die in jedem Fall MittäterInnen sind. Je früher desto größer ist die Chance, den MobberInnen Einhalt zu gebieten. 

Sprechen Sie es an, beraten Sie sich mit Menschen, die Sie ernst nehmen: Familienmitglieder, FreundInnen, einen Coach, ein/e Therapeutin. Auf keinen lassen Sie ungeprüft Zuschreibungen wie Verfolgungswahn, Hypersensibilität, Hysterie auf sich sitzen!   

Das Seelenkonto verwalten

Wir haben alle unser Seelenkonto. Hat mich jemand gekränkt oder geärgert, so wird dieses Vergehen auf seinem Seelenkonto bei mir verbucht. Ganz automatisch. Wie an der Kasse im Supermarkt - piep! Da brauche ich auch gar nicht überlegen, so automatisch geht das. Mein Inneres merkt immer sofort, wenn jemand gemein zu mir war. Täuschung ausgeschlossen!

Täuschung wirklich ausgeschlossen? Oder vielleicht sagt das nur die bequeme Stimme in mir, die es hasst, Unangenehmes anzusprechen?

Eines ist klar: Die Verbuchung am Seelenkonto ist schneller und komfortabler! Zudem fördere ich meine Kreativität und lasse mir auch etwas Gemeines einfallen! Mein Seelenkonto will doch ausgeglichen sein!

Ziehen wir Bilanz: Jede Negativ-Buchung am Seelenkonto strebt danach, mit einer Revanche ausgeglichen werden. Sammeln sich zuviele Negativposten an, komme ich den Zustand höchster Frustration. Fasst der Andere zuviel an Revanche aus, kommt er in den Zustand höchster Frustration. Beides macht stabile Beziehungen brüchig.

Versuchen Sie doch mal, in den sauren Apfel  zu beißen und  nachzufragen, wie etwas gemeint war. Mitzuteilen, was kränkend für Sie war. Den Wunsch zu äußern, was der Andere besser machen kann. Ich kann Sie in dieser Vorgangsweise nur bestärken. Sie werden süße Früchte ernten!

Lachen entspannt

Haben Sie heute schon gelacht? Die Kraft des Lachens wird vielfach unterschätzt. Das habe ich heute in einem eintägigen Workshop erlebt. Den ganzen Tag lachen und das Kind in dir wieder spüren, Leichtigkeit verspüren und ganz im Moment zu sein. 

Entspannung pur, gute Laune und fest am Boden stehen, das sind die bleibenden Eindrücke des heutigen Tages.

In der Konfliktlösung sind Humor und Lachen ein nicht zu unterschätzender Faktor. Denn Lachen schafft Distanz vom Problem und erhöht die Chancen auf andere Sichtweisen. Einer meiner Leitsprüche: "Bringe die Streitparteien zum gemeinsamen Lachen" und die Chancen auf eine erfolgreiche Mediation steigen enorm.  

herbst bringt energie

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Die ersten Tage, die den Herbst ankündigen, sind für mich die schönsten. Ähnlich wie im Frühling werden Energien mobilisiert, Ideen sprudeln, die Kreativität scheint unerschöpflich, neue Menschen tauchen auf.

Wohltuende Anspannung statt sommerlicher  Lethargie,   hin und wieder aber auch Ärger und Konflikte. Das ist aber ganz normal. Wo Menschen miteinander zu schaffen haben, machen sie einander zu schaffen, das erlebte auch schon J.W.Goethe. Ein Freund beschreibt die Auswirkungen von Konflikten so: "Ärgern hält das Fleisch frisch" und bringt es damit für mich auf den Punkt. Ohne Stress auch kein Wachstum.

Darüber muss ich noch intensiver nachdenken - vielleicht im nächsten Sommer, für den ich mir vornehme, die Lethargie durch Kontemplation zu ersetzen.

genuss von lorbeeren

Der Sommer geht ins Finale. Das ist die Zeit der neuen Energie. Die Arbeit geht voran - neue Ideen - neue Kraft für die Umsetzung.
Gestern wirklich gute Arbeit geleistet und auch fertig gestellt. Da darf ich mich belohnen und eine Runde im spätsommerlichen Wien drehen, das Treiben beobachten und dabei ein Stanitzel-Eis genießen.

Mein Aufsatz "Genuss von Lorbeeren" (wird im Herbst publiziert) fällt mir wieder ein. Ich finde mich  in meinem geschriebenen  Inhalt wieder:  Es tut einfach gut, die  Vollendung einer Aufgabe zu würdigen, sich selbst zu loben und auf den Lorbeeren auszuruhen.  

Wer sagt, arbeit macht unglücklich, den würde ich gerne eines besseren belehren! smile 

beim morgenlauf

der sommerliche morgenlauf im wiener augarten bringt meine gedanken in schwung. ein interview mit eric hobsbawm, österreichisch-polnischer Sozialwissenschafter und Sozialhistoriker, fällt mir ein. darin beschreibt er die österreicher als grantig und missmutig,  gepaart mit argwohn und schlechtem gewissen. dem kann ich aufgrund meiner alltags-beobachtungen durchaus etwas abgewinnen. 

dann fällt mir ein, was man über die menschen an der nordamerikanischen westküste berichtet: freundliches anlächeln und grüßen von fremden. obwohl keine unkritische amerika-freundin, kann ich auch diese beobachtungen bestätigen.
 
heute im augarten gebe ich mich westküsten-amerikanisch und läche fremde menschen an. voller erfolg: ich werde gegen-angelächelt.

selbst wenn argwöhnische jetzt behaupten, das gegenlächeln ist nur die automatische reaktion der spiegelneurone: 
lächeln tut einfach gut!
 
Reminder: HEUTE SCHON (an)GELÄCHELT?   smile

mein erster blog

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hier ist sie, meine neue website! wie aufregend! und das erste mal wird es auch blog-einträge geben.
ziel? gedanken zum thema konflikt zu formulieren. 

heute kreisen meine gedanken um folgendes: konflikte machen keinen spaß - sie blockieren, machen unlustig und verstellen den positiven blick nach vorne. 
und dennoch machen sie sinn, sonst würden sie ja nicht auftauchen. doch ist der sinn ist nicht leicht zu erkennen.  noch dazu, wenn ich teil davon und deswegen eingeschränkt wahrnehmungsfähig bin. 
konflikte tauchen auf, wenn veränderung anstehen - doch welche veränderung braucht es? heute ist es vielleicht mehr abstand zu meinem konfliktpartner, morgen u.u. mehr nähe. diese Fragen können nur die beteiligten selbst beantworten...  - und sich darüber austauschen.